Glasgarten

Vor zwanzig Jahren habe ich meine Faszination für handgewalzte Gläser entdeckt und die Freude an der Verarbeitung mit Hilfe von Tiffanytechnik. Es gefällt mir besonders, das Leuchten und Strahlen unterschiedlicher Gläser mit natürlichen Werkstoffen zu verknüpfen, vor allem mit Holz. Um so mehr ich mich damit beschäftige, um so mehr Bilder und Ideen entstehen, die ich nach und nach ausprobiere, verwirkliche und natürlich auch zeigen möchte.
Ich produziere nur kleine Mengen und Einzelstücke und bin damit ein-zweimal im Jahr auf Märkten zu finden.

Interessierte Menschen können gern mit mir Kontakt aufnehmen.

 

Gläser und Arbeitsschritte

Wir alle sind stets von Glas umgeben, eine einfache Mischung aus Sand, Pottasche und Kreide. Hinter der alltäglichen Präsenz verbirgt sich eine geheimnisvolle, schillernde Welt, die mir vor meinem Einstieg in die Tiffanytechnik völlig unbekannt war. Die erste Zeit habe ich nur gestaunt und gelernt. Ich habe gelernt, dass es Industrieglas und handgewalzte Gläser gibt, ich habe gelernt, dass für die Tiffanytechnik Glasplatten verwendet und weltweit von unterschiedlichen Glashütten bezogen werden. Und dann habe ich schnell festgestellt, dass handgewalzte Gläser um ein Vielfaches brillanter sind als Industriegläser und ich entwickelte Vorlieben für zwei – drei Glashütten, denen ich bis heute treu geblieben bin. Zum einen wäre da Uroboros, eine Glashütte aus Oregon. Uroborosgläser haben häufig eine große, farbliche Spannung, erzeugt durch unterschiedlich gefärbte Glaslagen, die übereinander gewalzt werden, teilweise mit kleinen Einlagen, bunte Glasplättchen (Konfettigläser). Es entstehen ungewöhnliche Lichtreflexe, eine farbliche Brillanz und Tiefe, die bei industriell gefertigten Gläsern einfach nicht möglich ist. Gleichzeitig benimmt sich das Glas beim Schneiden leider gern unberechenbar und bricht hier und da, macht kreative Lösungen notwendig.

Youghiogheny, auch eine Glashütte aus den USA, stellt unter anderem wunderschöne, milchig-frostige Gläser, sogenanntes Stipple-Glas her. Es sieht aus wie buntfließende Eisplatten, im Licht opaque und faszinierend. Zudem ist das Glas recht leicht zu verarbeiten

Diese Gläser sind natürlich um ein vielfaches teurer als Industriegläser, ich arbeite aber trotzdem fast ausschließlich damit, weil mir die Ergebnisse besser gefallen.

Wie häufig habe ich ein Werkstück in der Hand bis es fertig ist? Ich fange an mit einer Idee, und dem Versuch, sie in eine Schablone umzusetzen, was manchmal gelingt und manchmal  nicht. Dann suche ich mir ein Glas dazu aus, übertrage die einzelnen Teile meiner Schablone auf das Glas und schneide sie aus. Auch das gelingt nicht immer, Schablonen, die umzusetzen ich nicht in der Lage bin, kommen bis auf weiteres in die Sammelmappe. Anschließend müssen die Glasteile geschliffen werden, zumindest meine, da es mir meist nicht gelingt, so sauber zu schneiden, dass keine Ecken und Kanten mehr entfernt werden müssten. Außerdem entsteht durch das Schleifen eine rauhe Schnittkante, wodurch beim nächsten Arbeitsschritt die Kupferfolie, die um die einzelnen Glasteile gewickelt wird, besser hält.

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Nach dem Wickeln füge ich die Einzelteile zusammen und verlöte sie.

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Die Lötnähte müssen anschließend noch versiegelt werden, damit sie nicht anlaufen. Bei hellen Gläsern gefällt es mir als Zwischenschritt, die Lötnähte schwarz zu patinieren.

Nachdem ich angefangen habe, Werkstücke mit Holz zu verbinden, habe ich mich in die große Warenkunde der Kleber vertieft, auch eine ganz eigene Welt. Ich habe gute Lösungen gefunden, bleibe aber offen für neue Experimente.

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Bei meinen Streifzügen durch den Wald habe ich vor längerer Zeit kleine Mengen altes Efeuholz gefunden, als hölzernes Gitter erstarrt, so wie es mal am Stamm eines Baumes gewachsen war. Oder ineinander verschlungene Stränge aus Holz, eben das, was die Waldarbeiter im Wald zurücklassen. Die kleineren Stücke sind zu Wellen geworden, auf denen die Lotusse schwimmen. In den hölzernen Ranken blühen jetzt Rosen aus Glas.            

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August 2017

Die Neuen sind da! Ich habe kürzlich wunderschöne, neue Gläser erstanden, so dass ich voller Freude starten konnte. Der erste Schnitt in eine neue Glasplatte, zumal in eine sehr teure, ist dann doch immer ein bisschen aufregend. Und dann habe ich nach dem Einkauf zu Hause auch noch feststellen müssen, dass ich wieder meinen Hang zu Grün ausgelebt habe. Wirklich, beim Einkauf habe ich es nicht gemerkt, dass meine Glasauswahl hauptsächlich grün war.  Weil ich häufig darauf angesprochen werde, dass es bei mir nur wenige Sachen in rosa gibt, habe ich eine große, wunderschöne Glasplatte(Uroboros) in unterschiedlichen rosa Tönen, teilweise milchig, teilweise klar, ausgesucht.

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Leider ist meine Efeusammlung schon lange erschöpft. Es sind ganz besondere Einzelstücke, die sich nicht ständig finden lassen. (Dabei halte ich wirklich die Augen offen.) Glücklicherweise hat mir eine freundliche Seele schöne Schwemmholzstücke aus dem Bodensee mitgebracht, die sich auch ganz wunderbar verarbeiten lassen.